Der kugelrunde Ketkrókur ist der vorletzte der isländischen Weihnachtsmänner und ziemlich verpeilt. Er tritt die Reise ins Flachland immer als letzter an, da er erst bemerkt, dass sich Weihnachten nähert, wenn alle seine Brüder weg sind.
Dann schreckt er hoch, als würde er gerade aus einem bösen Traum erwachen, eilt hastig den Hang hinunter und überholt dabei trotz seines Übergewichts jedes Jahr seinen Bruder Kertasníkir im Tröllagil, der Riesenschlucht.
Dieses Jahr ist er besonders spät dran und kann seinen Bruder erst bei Dvergasteinn, dem Zwergenfels, einholen. Rechtzeitig schaffen würde er es nicht mehr, das scheint sonnenklar.
Doch plötzlich erspäht er eine kleine Pferdeherde und kann die Stute Þota fangen. Þota ist, wie schon ihr Name verrät, schnell wie ein Düsenjet, die Schnellste in der ganzen Region. Mit ihrer Hilfe gelingt es Ketkrókur schließlich doch noch rechtzeitig am Ziel zu sein.
Auf dem Hof angekommen, sucht Ketkrókur sofort die Kammer neben der Küche auf, wo die Menschen ihre Vorräte für die Weihnachtstage aufbewahren. Eine besondere Vorliebe hat Ketkrókur für Lammfleischkeulen.
Findet er eine Lammkeule, nimmt er sie mit und verzehrt sie in irgendeiner Ecke mit großem Appetit. Daher müssen die Menschen heute ein besonders wachsames Auge auf den Lammbraten halten, sonst könnte es ein ziemlich trauriger Vorabend des Weihnachtsfestes werden.
GUTER RAT
Wer Ketkrókur von der Vorratskammer ablenken will, legt ein Rezept für eine gute Bratensauce und einige Scheiben Fleisch auf die Fensterbank.
Wenn ihn das Rezept interessiert, nimmt er es mit und hinterlässt ein kleines Geschenk.