Als fünfter macht sich der gemütliche Pottaskefill auf den Weg. Er wackelt in ruhigem Tempo den Berg hinunter und hat es zunächst überhaupt nicht eilig, denn er weiß, dass er einen ganzen Tag Vorsprung zu seinem Bruder „Askasleikir“ hat. Als er unten im Flachland angekommen ist, sieht er jedoch seinen Bruder in der Ferne, der ihm im rasanten Tempo immer näher kommt.
Von nun an ist es mit der Gemütlichkeit vorbei! Völlig außer Atem wackelt er so schnell er kann in die Richtung des Gehöfts, das er als erstes aufsuchen will. Es ist ihm klar, dass er zu lange getrödelt hat und jetzt dringend etwas passieren muss, damit er noch vor seinem Bruder ans Ziel kommt.
Was für ein Glück, dass er auf das Pferd Geysir trifft! Geysir heißt auf Deutsch Springbrunnen und dieser Name passt perfekt zu diesem Tier, denn es kocht regelrecht über vor Temperament und ist somit genau der Richtige, um Pottaskefill schnell zum Ziel zu bringen. Im Nu bringt er ihn zum Hof und die Gefahr, dass Askasleikir ihn einholt, ist gebannt.
Kaum angekommen, sucht Pottaskefill als erstes die Küche auf. Dort stöbert er nach Töpfen mit Essensresten. Besonders mag er die solche, in denen noch die angetrocknete Kruste von einer leckeren Sahnesoße klebt. Noch größer ist jedoch seine Freude, wenn er einen Topf mit den Resten seines geliebten Milchreisbreis findet.
Die Töpfe nimmt er mit nach draußen, kratzt mit einem Löffel, den er extra dafür mitgebracht hat, alle Reste aus ihnen heraus und leckt sie anschließend genüsslich mit der Zunge sauber. Dieses Jahr hat er Glück und einige Töpfe mit Milchreisresten gefunden. Diese teilt er „brüderlich“ mit Geysir vor dem Haus.
GUTER RAT
Wer von den Streichen von Pottaskefill verschont bleiben will, sollte ihm eine Schale mit Milchreis auf die Fensterbank stellen.
Wenn er gut gelaunt ist, lässt er vielleicht ein Geschenk zurück.