Wie war das Leben mit Islandpferden eigentlich in den 60er, 70er oder 80er Jahren in Deutschland? Carina Heller weiß es, denn sie war von Anfang an dabei!
Auf dem elterlichen Hof Hestaborg in dem kleinen Ort Schmarrie, Hülsede bei Hannover verbrachte sie bereits als Sechsjährige den Großteil ihrer Freizeit mit Islandpferden und hat dabei schon als Kind so manches Abenteuer erlebt.
Ihre Mutter förderte konsequent ihre reiterliche Ausbildung, sodass sie in den 90er Jahren als Sportreiterin erfolgreich war und an deutschen Meisterschaften und auch an Weltmeisterschaften teilnahm. Dabei erfährt man auch, wie sie zu ihrem Herzenspferd Glaumur frá Sauðárkróki kam, mit dem sie den Titel Deutscher Meister errungen hat und schließlich sogar Weltmeister wurde.
Begonnen hatte alles 1964 mit einem Artikel in der Hannoverschen Allgemeine. „Großes Glück im kleinen Sattel“ war der Titel und sprang ihren Eltern sofort ins Auge. Er handelte von den genügsamen Islandpferden, die damals, wie Carina erklärt, häufig auch „Volksponys“ genannt wurden, weil sie nicht viel Pflege benötigten und keinen Stall brauchten. Wegen der bescheidenen Bedürfnisse dieser Rasse fielen nur geringe Kosten für ihren Unterhalt an – 12 DM in den Sommermonaten und 35 DM im Winter, was man sich heute kaum noch vorstellen kann!
Also wurden die ersten beiden Islandpferde angeschafft, und von diesem Zeitpunkt an gab es kein Zurück mehr. Natürlich gab es bei der Verwirklichung des Traums vom eigenen Hof die üblichen Anfängerprobleme, aber auch jede Menge Spaß – wilde Ausritte waren jetzt an der Tagesordnung.
Davon berichtet Carina mit derselben Offenheit wie von der Tatsache, dass das Leben mit den schönen, selbstbewussten Töltern keineswegs immer so „easy“ war, wie es der Titel ihres Buches vielleicht vermuten lässt.
Auf knapp dreihundert Seiten lässt sie durch viele unterschiedliche Geschichten ein facettenhaftes Bild entstehen. Lustige Erlebnisse bei Herbst- und Fuchsjagden oder Grünkohlritten kommen dabei nicht zu kurz und zeigen, wie viel Freude die Gemeinschaft mit Islandpferd machen kann. Ein Gastbeitrag von Mathias Giesecke rundet das Bild ab.
Auf jeden Fall beschreibt Carina das Leben mit Islandpferden aus einer sehr persönlichen Perspektive und gibt den Lesern einen guten Einblick in die Anfangszeit des Islandpferdes in Deutschland. Sie berichtet anschaulich von Lehrgängen bei den großen Lehrmeistern dieser Zeit wie Walter Feldmann, Hans-Georg Gundlach und Bernd Vith und erzählt lebendig von den ersten Turnieren, von Jugendlagern oder von Pilotprojekten wie z.B. dem IPZV Wanderreitpass.
Somit ist das Buch von Carina Heller eigentlich ein Muss für die „alten“ Hasen unter den Islandpferdehaltern, da sie viele schöne Ereignisse aus dieser Zeit noch einmal neu erleben können, aber vielleicht auch für die jungen Islandpferdebegeisterten, die sich für die Anfangszeit interessieren.
Und last but not least: Natürlich interessierte man sich auf Hestaborg auch fürs Züchten. Auch dazu gibt es im Buch eine sehr humorvolle Beschreibung von den ersten Versuchen.
Fazit: Eine rundum gelungenes Buch – Vielleicht das perfekte Weihnachtsgeschenk für Islandpferde-Fans?
Lust mal reinzuschnuppern?
Leseproben hier!
https://www.hestasaga.com/de/2019/11/30/godi-das-rompferd/
https://www.hestasaga.com/wp-admin/post.php?post=4845&action=edit&lang=de
Das Buch ist im Jahr 2019 erschienen und kostet € 19,80.
TITEL: | Alles ISI Ein Leben mit Islandpferden | |
HERAUSGEBER: | Edition Glaumur @Carina Heller, Hülsede/ Brüssel | |
SPRACHE: | Deutsch | |
ISBN: | 978-3-00-062874-0 | |
SEITEN: | 287 | |
FOTOS: | 42 | |
ERHÄLTLICH: | Reiterstube Heib Hauptstr. 16, 66346 Köllerbach. Telefon: +49-6806-440001 https://www.reiterstube-heib.de/shop/b%C3%BCcher | |
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