Haarwirbel am Kopf und Hals der Pferde zählten damals wie auch heute zu den Merkmalen eines Pferdes. Auf Island bekamen die Haarwirbel Namen und man glaubte, bestimmte Wirbel würden auf gewisse Charaktereigenschaften eines Pferdes verweisen.
Flugfjaðrir (übersetzt, Flugwirbel) = so wurden Haarwirbel genannt, die entlang des Mähnenkamms verliefen. Man glaubte, dass Pferde, die jeweils drei Haarwirbel pro Halsseite aufwiesen, mehr Ausdauer hätten als andere Pferde.
Pétursstingir (übersetzt, Peterswirbel) So wurden Haarwirbel genannt, die am Unterhals (im Adernbereich) rechts und links zu finden sind. Pferde mit drei Pétursstingir galten als besondere Glücksbringer, da man glaubte, dies sei der Fingerabdruck des Heiligen Peter. Jedem, der die Wirbel berührte, sollte angeblich nur Gutes wiederfahren.
Straumfjaðrir (übersetzt, Strömungswirbel) So wurden Haarwirbel genannt, die sich im Brustbereich befanden. Man traute Pferden mit Straumfjaðrir in Gewässern mehr zu.
Der Text stammt aus dem Buch „Hestar“ von Theodór Arnbjörnsson, S. 132, Herausgeber Búnaðarfélag Íslands (2. Auflage, 1975)