Anders als sein Bruder Stekkjastaur, nimmt der schlanke, flinke Giljagaur jede Unwegsamkeit auf Reisen mit Leichtigkeit und kommt geschwind voran.
Dieses Jahr erreicht er das Flachland besonders schnell, da er auf dem Rücken des Wallachs Gormur Platz nehmen darf.
Für Gormur, was auf deutsch so viel wie „Springfeder“ bedeutet und sehr deutlich auf die große Stärke dieses Pferdes hinweist, ist es ein Vergnügen Giljagaur zu den Menschen zu bringen.
Wie der Wind und fast einem Vogel gleich fliegt er über reißende Bäche und gefährliche Schluchten und setzt seinen Passagier wohlbehalten im Tal ab.
Im Flachland angekommen, sucht Giljagaur als erstes einen Kuhstall, denn für den Schaum auf frisch gemolkener Milch würde er fast sterben. Deshalb versteckt er sich in einem dunklen Winkel und wartet ungeduldig, bis alle Melker den Stall verlassen haben.
Dann hastet er zum Milchbehälter, schleckt genüsslich den Schaum ab und trinkt anschließend literweise von der frischen Milch. Der Wallach Gormur ist übrigens ebenfalls ganz wild auf Milch und bekommt als Dank für den Transport natürlich auch etwas ab. Wenn Giljagaur da war, ist der Milchbottich nicht selten am nächsten Tag fast leer.
GUTER RAT
Wer sich Giljagaur zum Freund machen will, stellt abends ein Glas aufgeschäumte Milch aufs Fensterbrett.
Wenn er gut gelaunt ist, lässt er vielleicht ein Geschenk zurück.