Mein erstes eigenes Islandpferd

Es ist immer schwer von einem geliebten Pferd Abschied zu nehmen. Eine junge Leserin teilt diese schlimme Erfahrung und die schönen Momente davor mit HestaSaga.


Alles fing am 30. Oktober 2014 an.

An diesem Tag erfüllte mir mein Vater meinen sehnlichsten Wunsch: ein eigenes Islandpferd! Mit meinen nur fünfzehn Jahren war es eine große Verantwortung ein eigenes Pferd zu halten, zu pflegen und zu reiten, aber auch das größte Glück, das ich mir vorstellen konnte.

Patti zog damals mit einer Vorgeschichte bei mir ein. Er hatte nämlich seit 2013 einen Sehnenschaden und galt als unreitbar. Er kam zu mir auf die Insel Amrum, erholte sich, und ich fing an ihn langsam wieder anzutrainieren.

Dazu gehörten fast täglich  lange Schrittausritte. Nach vielen Wochen durften wir das erste Mal gemeinsam traben, nach mehreren weiteren Wochen sogar galoppieren und tölten.

Für mich war es etwas ganz Besonderes mit ihm. Dabei war es nicht immer einfach für mich, denn er hatte sehr viel Temperament. Anfangs ging er mir oft durch oder rannte mich sogar um – er akzeptierte mich oft einfach nicht!

Doch ich gab nicht auf und versuchte alles, um einen Weg finden, den wir zusammen gehen könnten. Ich fing an ihm Zirkuslektionen beizubringen, z.B. Spaninschen Gruß/Schritt, Kompliment, Kopfschütteln und vieles mehr.

Das machte uns beiden sehr viel Spaß. Wir wuchsen zusammen und ich wollte kein anders Pferd mehr. Wir ritten sogar ein Turnier zusammen, was eigentlich unvorstellbar gewesen war.

Auf dem Höhepunkt  unserer Freundschaft passierte dann etwas Furchtbares. Als ich am Abend zum Füttern rausging, lag Patti schwitzend am Boden. Meine Alarmglocken sagten mir „Kolik“.

Ich versuchte die Fassung nicht zu verlieren und rief sofort den Tierarzt. Patti wurde behandelt und die Kolik schien überstanden. Doch einige Stunden später, mitten in der Nacht, fing er wieder an sich zu wälzen.

Ich kämpfte mit ihm, tat alles, was möglich war, um ihm am Leben zu halten. Doch leider war er nicht stark genug.

Ich drückte meinen Kopf an seinen, flüsterte ihm ins Ohr:

„Ich werde dich nicht vergessen, mein König“,

und verabschiedete mich voller Tränen von meinem heißgeliebten Pferd, das mein bester Freund und mein Ein und Alles gewesen war. Er war für mich eine Legende. Er hat mich mehr gelehrt als jeder Reitlehrer es hätte tun können. Die Nacht, als mein bester Freund von mir gegangen ist, werde ich niemals vergessen.

Hiermit möchte ich euch sagen, wie schnell es vorbei sein kann.

Genießt jeden Augenblick, den ihr könnnt, mit euren Liebsten!

PATTI VON BLANK

FEIF-ID:DE1998184863
Geboren:22.06.1998
Gestorben:22.03.2016
Abstammung
Vater:Ívan frá Hæringsstöðum
Vv.:Otur frá Sauðárkróki
Vm.:Emma frá Bakka
Mutter:  Una de Bourbon
Mv.:Háttur frá Kirkjubæ
Mm.:Quaty de Bourbon

Passend zu dieser Geschichte:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Sende jetzt deine Geschichte ein:

Dieser Blog möchte ein breites Spektrum an Geschichten von möglichst vielen verschiedenen Menschen anbieten. Die künstlerische Gestaltung, die liebevolle Abstimmung von Wort und Bild ist uns dabei sehr wichtig. Deshalb kann es sein, dass wir bei Text und Bild Veränderungen vornehmen, wenn es uns für die Geschichte und das Gesamtkonzept notwendig erscheint. Dies geschieht aber nie ohne eure Zustimmung! Vor jeder Veröffentlichung erhaltet ihr die veränderte Version, die nur online geht, wenn ihr zugestimmt habt.

Persönliche Daten
Die Geschichte

Füge deinen Texte (am besten als Worddatei) und einige Bilder einfach als Anhang an.
Achtung: Bei den Bildern nutze bitte nur Bilder, die im Internet verwendet werden dürfen.

Informationen zur Geschichte